Viele likatische Stammesmitglieder sind in katholischen Familien aufgewachsen,
wo sie auch den Brauch der Namenstagsfeiern kennengelernt haben. In manchen
- vor allem ländlichen - Gegenden wurde der Namenstag mehr gefeiert
als der Geburtstag. Von daher hatten viele Stammesmitglieder einen Bezug
dazu, im Zusammenhang mit dem eigenen Namen an einem bestimmten Tag im
Jahre (Namenstag) ein Fest zu feiern. Im Sinne des Zieles, daß der
Stamm der Likatier eine eigene authentische Stammeskultur entwickelt,
hat sich dann folgende Kulturgenese ergeben. Zuerst einmal gab es die
Idee und auch bei vielen das Bedürfnis, daß man jedem Tag im
Jahr einen eigenen unverwechselbaren Namen gibt. Diese Tagesnamen sollten
jedoch in irgendeinem Bezug zur eigenen Stammes-Kultur stehen. So entschloß
sich dann der Stamm, folgendes System der Tagesnamen einzuführen:
Jeder Tag des Jahres erhält als Name den Rufnamen eines
Stammesmitgliedes, und zwar in der chronologischen Reihenfolge, wie sie Mitglieder
des Stammes wurden. Zum Tagesnamen gehört dann auch eine römische
Nummerierung dazu, die zeigt, das wievielte Mitglied mit diesem Vornamen derjenige
zum Zeitpunkt seiner Mitgliedswerdung war. So heißt der erste Tag im
likatischen Jahr Wolfgang-I.-Tag, weil der Stammesgründer Wolfgang Wankmiller
das erste Mitglied des Stammes war. Der zweite Tag im Jahr heißt Bernhard-I.-Tag,
weil ein Bernhard der zweite war, der Mitglied wurde. So hatte dann jeder
Tag im Jahr einen Namen. Nach dem 366. Mitglied (Lamatieden) erhielten dann
die Tage noch einen gleichberechtigten zweiten Namen. Seither gibt es dann
für jeden Likatier einen Tag im Jahr, der einen nach ihm benannten Tagesnamen
trägt. Daraus ergab sich dann ein persönlicher Bezug der Stammesmitglieder
zu diesem Tag. Der nächste Schritt war dann, daß der Stamm der
Likatier einführte, diesen jeweiligen Tag auch als Namenstag für
den Betroffenen anzusehen. So wurden dann die likatischen Namenstage eingeführt.
Natürlich hatten alle Lust ihren Namenstag zu feiern. Diese Namenstagsfeiern
waren zwar weniger aufwendig als die Geburtstagsfeiern, doch gibt es in der
Regel mindestens einen Festakt an diesem Tag, beispielsweise ein Festfrühstück,
Festbrunch, Festmittagessen, Festkaffeetrinken, Festabendessen oder eine Festnachmittagsveranstaltung
bzw. Festabendveranstaltung. Die Art und Weise wie auch die Orte der Feiern
sind dabei höchst unterschiedlich. Der Gestaltung sind keine Grenzen
gesetzt.