Verloren gegangen ist uns der Urzustand des Menschen, das liebevolle
Einssein mit sich und der Welt, die totale Verbindung und Beziehung zu
allem, was uns umgibt. Diese Verbindung bedeutet eine Identifikation mit
jedem Wesen, das neben uns lebt. Mit jedem Baum, mit jedem Vogel, mit
jedem Grashalm. Daraus erwächst zum einen eine tiefe Liebe und ein
tiefer unerschütterlicher Respekt vor allem Lebenden und damit auch
ein dementsprechender Umgang und eine Fürsorge. |
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Zum anderen bedeutet dies ein "Sich absolut aufgehoben
und geborgen fühlen in der Welt", ein "nicht in Frage stellen"
des eigenen Seins, des eigenen Wertes, des eigenen Sinns. Am besten vorstellbar
mag dieser Zustand sein (im Idealfall) mit dem noch nahezu paradiesischen
Einsseins-Gefühl des Neugeborenen kurz nach der Geburt, wo aus dem Einssein
mit der Mutter heraus Schutz, Nahrung, Liebe und Geborgenheit, ja die ganze
Welt, in jedem Moment einfach da ist und das Kind sich geliebt und angenommen
fühlt, uneingeschränkt und total. Ähnliche paradiesische Zustände
sind manchmal auch in unseren Träumen spürbar und erlebbar, als
ein Nachhall dessen, was wir schon mal kannten, und sie hinterlassen uns dann
am Morgen eine Ahnung von dem, was wieder werden kann.
Als gesamte Menschheit, aber auch als Einzelwesen, haben wir
diesen Zustand verloren, haben uns entfernt, haben uns abgekapselt und dabei
unsere Liebes- und Beziehungsfähigkeit verloren, vor allem auch zu uns
selbst, zu unseren Gefühlen, zu unseren wirklichen Bedürfnissen.
Dies sehen die Likatier als Hauptkrankheit an, die dann im speziellen in den
vielzähligen uns bekannten Krankheitsbildern ihren unterschiedlichen
Ausdruck gefunden hat.