Pädagogische Konzepte erscheinen den likatischen Stammesmitgliedern
als kopflastige Versuche, den Umgang mit Kindern künstlich zu reglementieren.
Das Lernen, das Spielen, der Umgang untereinander wird dadurch nach
Auffassung der Likatier entfremdet. Da der Stamm der Likatier versucht,
"dem Leben auf der Spur" zu sein, wird eine Rückbesinnung
auf einen ursprünglichen Umgang mit Gefühlen, Dingen, Impulsen
bei den Kindern und im sozialen Miteinander angestrebt.
Die Kinder sind im Vergleich noch viel weniger entfremdet und authentischer
mit ihren Regungen und Empfindungen verbunden. Diese "Ursprünglichkeit"
ist ein besonderer Schatz, den es zu bewahren gilt. Deshalb ist die
likatische Grundhaltung anders als in den meisten pädagogischen
Konzepten - die Erwachsenen und Kinder lernen gegenseitig voneinander
durch Beobachten, Wahrnehmen und aufeinander Reagieren. Dazu ist ein
Rahmen notwendig, wo sich die Kinder überhaupt entfalten können.
Der Stamm versucht durch das Stammesleben, wo die Kinder außer
in Kleinfamilien und Großfamilien auch noch in die Kinder- und
Jugendlichengemeinschaft sowie die Gesamtgemeinschaft (Stamm) eingebettet
sind, diesen lebensfreundlichen und lebensfördernden Rahmen zu
schaffen. Hier finden die Kinder Anregungen, Entwicklungsimpulse, Vorbilder
und Wegweiser für ihr eigenes Verhalten. |
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