In der Deutung von Träumen haben die Likatier die unterschiedlichsten
Methoden entwickelt. Obwohl man sich von Friedrich Weinreb, C.G. Jung, Klaus-Bernd
Vollmer und anderen Traumdeutern inspirieren ließ, orientieren sich
Likatier im wesentlichen jedoch nicht an vorgegebenen Deutungsmustern oder
festgelegten Symbolbegriffen. Die sich mit Traumdeutung beschäftigenden
Stammesmitglieder haben ihre individuellen Methoden entwickelt. So gibt es
Traumdeuter, die sich gerne an Klassikern orientieren, während andere
eine freie assoziative Deutung bevorzugen, in der man sich auf den verschiedensten
Analogieebenen bewegt. Ebenso gibt es die Sichtweise, daß jeder Aspekt
im Traum einen Teil des Träumers repräsentiert. Darüberhinaus
werden Trauminhalte auch systemisch aufgestellt (ähnlich wie bei systemischen
Familienaufstellungen) oder die einzelnen Traum-Figuren bekommen jeweils ihre
eigene Stimme, wodurch man leicht in die Tiefenbedeutungen der einzelnen Gestalten
gelangt. Traumarbeit findet ebenso im alltäglichen Leben durch Kommunikation
der Träume, durch Konfrontation mit deren Inhalten und kognitiven oder
emotionalen Beschäftigungen statt.
Die Traumarbeit führt nicht nur zu hilfreichen Erkenntnissen
über die eigenen Strukturen, Bedürfnisse, Sehnsüchte, Ängste
und dergleichen, sondern liefert auch zahlreiche wertvolle Entwicklungsimpulse
oder zeigt einem auch zeitsprengende Bilder aus der Zukunft oder zum Teil
auch aus weit zurückliegender Vergangenheit, welches alles dem Wachbewußtsein
normalerweise völlig verborgen bleibt.