Der Stamm der Likatier sieht sich als Teil der tiefenökologischen Bewegung, die 1972 von dem norwegischen Philosophieprofessor und Umweltschützer Arne Naess ins Leben gerufen wurde und weltweit immer mehr an Bedeutung zunimmt. Als "Deep Ecology" ist sie wohl die einflußreichste Strömung in der amerikanischen Ökologiebewegung und macht sich auch immer mehr in England und Australien bemerkbar. Seit der Umweltschutzkonferenz in Rio 1992 gibt es auch in Deutschland deutlich vermehrte Initiativen zur Tiefenökologie.

Die Zerstörung unserer Umwelt hat dramatische Ausmaße angenommen. Die moderne Zivilisation hat sich weitgehend von natürlichen Prozessen und Rhythmen abgekoppelt und dadurch eine Lebensweise entwickelt, die nicht zukunftsfähig ist. Sie hinterläßt künftigen Generationen eine schwer geschädigte Umwelt und eine Lebensweise, in der soziale Sicherheit abnimmt und seelische Krankheiten zunehmen.

Die Tiefenökologie kritisiert den herkömmlichen Umweltschutz als "mechanisch" und im Dienste der Politiker und Wirtschaft eher als Alibi, um so weiterzumachen wie bisher. Sie sieht die Wurzel der ökologischen Krise vor allem im Menschen- und Weltbild der westlichen Zivilisation. Um eine nachhaltige und zukunftsfähige Lebensweise zu entwickeln ist ein Umdenken und ein Wandel unseres Werte- und Denksystems von vorrangiger Bedeutung.
Es geht um eine Neubestimmung des Menschen in seiner Rolle in dieser Welt. Der Mensch ist Teil eines lebendigen Ganzen, wo alle Lebewesen ihren gleichberechtigten Platz haben.

Tiefenökologie ist eine Bewegung, die der Entwurzelung und Entfremdung des Menschen entgegenwirkt und zu einer ganzheitlichen, spirituellen, ökologischen und lebendigen Lebensweise führt.