Die Kunst der Hopi umfaßt die ganze Palette von Keramik über
Schmuck bis hin zu geflochtenen Körben und gewebten Decken. Die Hopi-Frauen
sind vor allem verantwortlich für das Herstellen von Töpferwaren
und Flechtarbeiten. Die dabei verwendeten Farben und symbolischen Formen
sind traditionell von altersher überliefert und dürfen nicht
verändert werden. Sie sind zurückzuführen auf ursprüngliche
Symbole, die in der Schöpfungsgeschichte der Hopi eine große
Rolle spielen (die Spirale, die Schildkröte als Symboltier des Kontinents,
die Mutter Erde, der Regenbogen und die Regenwolken, Vater Himmel etc.).
Somit sind diese Kunstgegenstände nicht nur schön anzusehende
Gebrauchsgegenstände, sondern in sich immer wiederkehrende Erinnerungen
an die Religion und die Wurzeln des eigenen Volkes. |
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Die Hopi-Männer weben, stellen Silberschmuck her und schnitzen
die sog. Katchina-Figuren. Katchinas sind hilfreiche Geistwesen der Hopi,
die ihnen in vielen Lebensbereichen beistehen und deren Verkörperung
in den Puppen oft zu zeremoniellen Zwecken benutzt werden. Um den Kindern
den Zugang zu diesen Geistwesen möglichst früh vertraut zu machen
und sie in die vielschichtige Bedeutung der Katchinas einzuführen, werden
ihnen schon von früh auf unterschiedlichste Katchina-Puppen geschenkt.
Dabei handelt es sich nicht um ein Spielzeug, sondern um Initiationshilfen
bei der spirituellen Erziehung der Kinder. Bei den Katchinas, die z.B. in
Museen zu sehen sind, handelt es sich immer um fehlerhafte oder defekte Exemplare,
die aus diesem Grund nicht zu spirituellen Zwecken zu gebrauchen sind.
Bei den Hopi sind die Männer für das Herstellen der Garne
und damit auch der Gewebe zuständig, aus denen die traditionellen
Kleidungsstücke in den Familien hergestellt werden. In frühen
Zeiten wurde das Garn aus Fasern und Tierhaar mit den Fingern gesponnen,
heutzutage wird zum großen Teil Baumwolle und Wolle benutzt. Das
traditionelle Kleid der Frauen wird "Manta" genannt. Es ist
ein rechteckiges Stück Stoff, das an der rechten Schulter an einem
schwarzen Unterkleid befestigt wird und lose über den linken Arm
geschwungen wird. Die Farbe der Kleidung wird bestimmt durch die Farben
schwarz, rot und weiß, die symbolisch die Kräfte der Mutter
Erde widerspiegeln. |
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Die Kleidung der Hopi-Männer war traditionell sehr einfach:
ein schmaler Streifen von schön gemustertem Stoff wurde zwischen die
Beine geführt und an der Taille durch einen Riemen gebunden, so daß
an der Vorder- und Rückseite lange Stoffstücke herunterhingen. Der
Oberkörper war frei, erst später entwickelten sich traditionelle
Hemden mit schön gewobenen Mustern und Symbolen, die ebenso wie bei der
Töpferei und Weberei auf traditionelle Formen zurückgeführt
wurden. In der Kälte des Winters wurden schön gewebte Decken für
Wärme und Schutz verwendet.
Bestimmte Einzelheiten und Details in der Kleidung geben Hinweise
auf die Mitgliedschaft in einem bestimmten Clan oder in einer bestimmten Zeremonialgruppe.
Kleidungsstücke und Masken spielen im Rahmen der zeremoniellen
Tänze und Festlichkeiten, die in der Hopi-Kultur einen großen Raum
einnehmen, eine bedeutende Rolle. Damit wird im schamanistischen Sinne Kontakt
hergestellt zu den verschiedenen Geistern und Wesenheiten, die in den einzelnen
Zeremonien angerufen werden sollen.