Alljährlich finden im August die likatischen Lechspiele
statt. Sie zeichnen sich dadurch aus, daß alle Disziplinen entweder
im Lech oder in Kontakt mit dem Lech und mit dem eiskalten Wasser des Lechs
stattfinden. Die Aufregung im Stamm vor den Lechspiele ist schon Tage vorher
groß. Die Disziplinen werden vom Schiedsrichter- und Vorbereitungsteam
bis zum Beginn der Spiele geheimgehalten, damit von besonders ehrgeizigen
Stammesmitgliedern im Vorfeld keine geheimen Trainingsstunden absolviert werden
(was alles schon vorgekommen ist). Lediglich die Königsdisziplin weiß
jeder, und die ist das Überqueren des Lechs. Da wird im Stamm schon Wochen
und Monate vorher gefeilscht, wer wohl die besten und stärksten Schwimmer
Likatiens sind, die von ihrer Mannschaft an den Start geschickt werden können.
Alle anderen Disziplinen sind Mannschaftswettbewerbe. Die Mannschaften
sind bunt durchmischt, von den Kleinsten, die gerade mal laufen können
bis hin zu den ältesten, fast siebzigjährigen Stammesmitgliedern.
Jeder will dabei sein, und jeder hat hier einen riesen Spaß. Angefangen
vom Staffellauf in kniehohem Lechwasser auf steinigem Untergrund bis hin zu
Ballspielen im Wasser, Bauen von Steintürmen und Surfbrettpaddeln auf
Geschwindigkeit. Zwar geht es natürlich darum, welche Mannschaft die
schnellste, die beste, die geschickteste ist, doch steht eindeutig im Vordergrund
das tolle soziale Erleben, das lustige Beisammensein mit all den vielen Menschen.
Am Ende der Lechspiele gibt es ein gemeinsames Abendessen mit anschließender
Siegerehrung, die meist zu einem gemütlichen Beisammensein bei Lagerfeuer,
Gitarre und Gesang übergeht.
Hintergrund der likatischen Lechspiele ist die intensive und
vielschichtige Beziehung, die die Likatier seit vielen Jahren zum Lech haben
und die sie - auch in Anlehnung an die hier ehemals herrschende keltische
Kultur - in sich tragen. Die Lechspiele sind ein Ausdruck von vielen anderen
Ehrerbietungen, die die Likatier in ihrer Liebesbeziehung zum Lech und der
ihm innewohnenden Wesenheiten darbringen.